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METHODEN

Soziales Lernen mit Medien

Digitale Medien haben zwei Seiten. Sie haben Chancen, bergen je nach Gebrauch für die Kinder aber auch Gefahren wie die der Isolation, des sich Verlierens, des sich selbst Genügens bis hin zur Lebensbiographie „Mein Tablet und ich“ oder bis hin zum wachsenden Krankheitsbild der Sozialphobiker. In einer zunehmend distanzierten, anonymen Welt wird die gemeinsam erlebte Zeit für uns alle immer wichtiger. Hier liegt die Chance der Bildungseinrichtungen, wo Kinder heute mitunter bis zu zwei Drittel ihres Alltags verbringen. Insbesondere die Kita als „moderne Großfamilie“ kann eine wesentliche, zeitgemäße Aufgabe darin finden, dass die Kinder hier die niveauvolle, förderliche Seite der Medien gemeinsam in der Gruppe entdecken und unter professioneller Anleitung selbständig praktizieren können, ziel- und ergebnisorientiert, spielerisch und mit Begeisterung. Dabei verknüpfen wir die Virtualität in unseren Workshops so oft wie möglich mit der kindlichen Realität. Wichtig ist es, mit den Kindern über ihre eigene und eine förderliche Mediennutzung ins Gespräch zu kommen, den Hunger danach zu stillen und – pädagogisch klug – zu nutzen, für relativ kurze Zeit. Danach geht’s ab auf die Wiese, Fußballspielen und Seilchenspringen.

Unsere Workshops konkret

Unsere Workshops finden in einem möglichst freien Raum statt (Bewegungsraum/Turnraum), welcher der kindlichen Sinnlichkeit wegen dekoriert und zu einem Themenkino möbliert wird. Hier erarbeiten sich die Kinder die Themen interaktiv mit Laptop, Beamer und Maus, für alle sichtbar, mal im Partnerspiel, mal in der Klein-, mal in der Großgruppe, zum großen Teil mediengestützt.
Der übliche Methodenwechsel zwischen Dialog, Lehrvideo, Musikvideo, animierten Illustrationen, interaktiven Spielen, Rollenspiel, Liedern, Tänzen und Bewegungseinheiten motiviert die ca. 15 bis 20 kleinen Teilnehmer, 90 Minuten lang konzentriert und mit Begeisterung selbst komplexe Sachverhalte zu erspielen und verstehen zu wollen.
Über die fast ausnahmslose Faszination für Medien – ein gefährliches Potenzial – können wir Kinder informieren und über ihr erworbenes Verständnis – und nicht über den erhobenen Zeigefinger – spielerisch für ein eigenverantwortliches Handeln gewinnen und motivieren, z. B. für eine gesunde Lebensführung. Mit Hilfe der Medien können wir ihnen Nahrungs- und Inhaltsstoffe wie Vitamine, Ballaststoffe und Fett sichtbar machen und ihnen eindrucksvoll „beweisen“, dass und wie sich Essen unterscheidet und auswirkt. Über digitale Identifikationsfiguren können wir z. B. die Bedeutung von Sport, Schlaf und Freunden ansprechen, all das „spielend leicht“.
Wesentlich für unsere Aufbereitung bzw. den Lernerfolg ist dabei die Berücksichtigung der Lernspirale: Die einzelnen, relativ kurzen Module sind thematisch verzahnt und beleuchten unterschiedliche Facetten eines Themas. Sie stehen in einem didaktischen Zusammenhang mit steigendem Schwierigkeitsgrad. Sie sind also nicht isoliert bzw. nicht nur additiv.
Ohne den professionellen, verantwortungs- und anspruchsvollen Einsatz der neuen Medien könnten wir diese Ziele mit den Kindern so leicht nicht erreichen. Sie verstehen und lernen mit Hilfe der Bilder und der interaktiven Spiele, auch die Kinder mit nicht deutscher Muttersprache, auch deren Eltern. Medien als Sprechanlass.

Einbezug von Eltern und Erziehern über Feebacks und Give-aways

Eltern und Erzieher sind heute nahezu gleichermaßen wichtig für eine gelingende Erziehung, als Identifikationsfiguren, als Gesprächspartner, als Verstärker. Ein für uns wichtiges Ziel ist es dieses „goldene Erziehungsdreieck“ miteinander ins Gespräch zu bringen. Allerdings ist der direkte Austausch mit Eltern (Elternabend, Elterngesprächskreis) wie von Kitas gewünscht und angeboten, nicht immer einfach. Häufig nehmen zu wenige Eltern dieses Angebot wahr. Umso einfacher und zuverlässiger gelingt diese Dreiecks-Verständigung, wenn sie von den Kindern ausgeht, vor allem von deren Begeisterung und Mitteilungsbereitschaft nach unseren Frühförderworkshops. Dazu unterstützen wir sie mit pädagogischem Begleitmaterial: AKNM-Feedbackbögen und themenspezifische Give-aways unserer Bildungspaten. Auf diesem Weg ergibt sich dann oft nicht nur eine direkte Diskussion über den Workshopinhalt, sondern auch über Medien in Kitas und Elternhäusern allgemein, so auch die konkrete Frage: Was ist besser, Laptop oder Tablet, Smartphone, digitale Kamera…?

Die Wahl der eingesetzten Medien

Vor die Alternativen „Smartphone, Tablet oder Laptop“ gestellt, hat sich der AKNM für den Beibehalt bzw. die Einführung des Laptops als Basiswerkzeug entschieden, auch wenn Tablets für uns externe Bildungsreferentinnen im doppelten Sinne leichter wären.
Diese Präferenz wird – nicht zu unserem Erstaunen – in einer Umfrage unter Erziehern weitestgehend geteilt. Weil das Tablet zu Hause schon (zu) intensiv und zudem überwiegend zum Spielen eingesetzt würde, schätzen sie – wie der AKNM – am Laptop dessen anders geartetes, pädagogisches Gewicht, den „besonderen Moment“, den festen Standort, den relativ großen Bildschirm um „zusammen was rauszukriegen und dabei mal wieder geradeaus zu gucken“, auch die Tastatur für erste Schreibübungen. Noch besser und buchstäblich eindrucksvoller gelingt das gemeinsame Spielen und Arbeiten am großen, projizierten Wandbild, also über einen zusätzlichen Beamer. Bei der Überlegung „Touchpad oder Maus“ befürworten bzw. nutzen wir bewusst weiterhin die Maus, u. a. wegen der in diesem Alter wichtigen Übung von Feinmotorik und Auge-Hand-Koordination, auch als Training für unsere zukünftigen Zahnärzte. Von – mittlerweile wieder – Laptop-Freunden hören wir als Begründung, dass das Tablet in der Toilette oder in einer Handtasche verschwand, oder dass beim Fallen das Display leicht zerbricht. Statt des Tablets nimmt man oft eine separate, deutlich günstigere digitale Kamera.
Das Optimum: die Präsenz und der Wechsel zwischen mehreren technischen Möglichkeiten für spezifische Einsätze drinnen und draußen zum gemeinsamen Spielen, Entdecken, Lernen und zum Austausch mit Kindern in aller Welt.